schau mal!

Mit einem Klick auf eines der Bilder, gelangen Sie zu den Werken des jeweiligen Künstlers.
Die gezeigten Werke werden bis Ende des Jahres in der «Schleife» ausgestellt und sind während unserer Öffnungszeiten und an unseren Veranstaltungen zu besichtigen. 

Ute Baur, Rimon

Ute Baur

Bär Daniela, Gewitter am Thunersee

Daniela Bär

Lukas Fuchs

Lukas Fuchs

Markus Fuchs

Kerstin Hochuli, Abstract Landscape, 80 x 80 cm, Mixed Media auf Leinwand

Kerstin Hochuli

Ulrike Keller, Ohne Titel, Acryl auf Leinwand

Ulrike Keller

Christelle Rachel Pechin, Bouquet estival

Christelle Rachel Pechin

Pia Petri Maurer, Look Through

Pia Petri Maurer

Elke Reichert, Blume

Elke Reichert

Samuel Schuhmacher, Untitled 4

Samuel Schuhmacher

Werner Tanner, Ricketwil

Werner Tanner

Markus Watta, Lamm III

Marcus Watta

Viele kennen die Stiftung Schleife und ihre zahlreichen «Schatzkisten» in den Bereichen von Anbetung und Lobpreis, in der Verkündigung des Wortes Gottes und der Grenzen sprengenden Botschaften oder auch die glänzenden «Juwelen» unserer Gesprächsangebote und Lebensbegleitungen. Heute möchte ich Ihnen jedoch eine weitere, noch eher unbekannte «Schatzkiste» vorstellen, die über die Jahre hinweg mehr oder weniger still und heimlich gefüllt wurde. Sie zeigt einen ersten Einblick in das gestalterisch, künstlerische Schaffen eines Teils unserer Gemeinschaft.

 

Kunst verweilt oft in Museen und Galerien. Zumindest die «grosse Kunst», die es an die Oberfläche schafft. Vieles Wertvolle bleibt im Verborgenen, im dunklen Kämmerlein. Unsere Vision ist es, den gestalterischen und künstlerischen Bereich in unserer Gemeinschaft ins rechte Licht zu rücken. Wir wollen den Raum schaffen, der es unseren Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht, zu wachsen, zu experimentieren und sich auszutauschen. Mit diesem Projekt möchten wir die Idee fördern, dass Kunst ebenso Teil und Ausdruck unseres täglichen Lebens ist. Sie soll dort inspirieren, herausfordern und anregen, wo wir im Alltag stehen und einander begegnen. Kunst hat die Kraft, Brücken zwischen Menschen zu schlagen und das Gespräch zu fördern, und sie kann uns dabei helfen, den Glauben auf unterschiedliche Weise zu reflektieren. Da gerade die «Schleife» immer wieder ein Ort der Begegnung ist, ist sie geradezu prädestiniert, mit dem «Öffentlichmachen» dieser Kunstwerke einen Beitrag zu leisten.

 

Die Exponate, die Sie hier entdecken werden, mögen nicht alle im materiellen Sinne gleich wertvoll sein. Für diejenigen, die sie gestalten, und jene mit «wachen Augen» sind sie aber von unschätzbarem Wert.

Jedes Werk ist ein «Goldstück», das mit Bedeutung aufgeladen und mit Emotionen und besonderen Lebensmomenten verbunden ist. Hier kommen Gefühle und Gedanken zum Ausdruck und Kunst wird zum Erlebnis, das über das Sichtbare hinausgeht und inspiriert. Ein Stück weit öffnet sich ein Fenster in die Seelen der Menschen, die diese Werke geschaffen haben.

 

In dieser Ausstellung präsentieren wir Ihnen ein breites Spektrum kreativer Talente, von leidenschaftlichen Amateuren bis hin zu erfahrenen Profis, die einen Teil ihres Lebensunterhaltes mit diesem Bereich bestreiten. Alle folgen ihrem inneren Ruf und bringen mit ihrem Schaffen Licht und Farbe in unseren Alltag und geben gleichzeitig Gott die Ehre für ihre kreativen Begabungen.

 

Lassen Sie sich von der kreativen Energie begeistern und inspirieren.

 

Jochen Thomann

Exekutive Leitung Stiftung Schleife

 

PS: An unserer Vernissage, bei Bildbetrachtungen und Führungen haben sie die Gelegenheit, die Geschichten hinter den Exponaten zu erfahren und sich mit einzelnen der «Künstlerinnen» und «Künstler» auszutauschen. Die Werke sind zum Verkauf gedacht. Ein Teil des Erlöses kommt der Stiftung Schleife zugute. Mit dem Erwerb eines Exponates fördern Sie also nicht nur unsere Kunstschaffenden, sondern ebenso unsere Arbeit.

In diesem hochwertigen, zur Ausstellung gehörenden Kunstkatalog in Booklet-Form, können Sie einen Grossteil der hier gezeigten Werke anschauen und weitere Texte zur Ausstellung lesen. Perfekt für Ihr persönliches Kunstregal oder als geschätztes Geschenk für Gleichgesinnte.

Ute Baur

Warum bist du kreativ?
Warum ich kreativ bin? Weil es etwas mit meinem Herzen macht! Nur schon der Gedanke am Morgen: «Heute habe ich Zeit zum Malen», löst in mir eine innere Freude aus. Ich liebe es, Farben zu mischen und diese dann aufs Blatt zu bringen; zu schauen, was entsteht und wohin die verschiedensten Reisen auf der Leinwand gehen. Da kann ich sein, und aus meinem Innersten heraus, mit meinen Stimmungen, Spannungen und Motiven, entsteht Kreativität.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Spontan kommt mir ein Bild in den Sinn, das ich für einen Malwettbewerb mit Buntstiften zeichnete. Ich gewann sogar einen kleinen Preis … Der Titel des Bildes lautete: «Gleich richtig ist wichtig». Ich malte ein Klassenzimmer mit einer Schülerin, die eine Rechenaufgabe an der Wandtafel falsch gelöst hatte und dann die Verbesserung dazu anbrachte. Heute male ich lieber mit Acrylfarben und breiten Pinseln; da wären für mich solche feinen Details wie auf der Zeichnung nur noch als Bild-Collage möglich. Gott sei Dank, geht es mir heute beim Malen nicht um Richtig oder Falsch.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich freue mich, mit schönen Farben und verschiedenen Techniken abstrakte Formen entstehen zu lassen. Es liegt mir daran, dass beim Betrachten meiner Bilder interessante Details entdeckt werden können. Beim vertieften Anschauen soll Hoffnung und Friede von ihnen ausgehen, sodass sie immer wieder mit Freude betrachtet werden können.

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Daniela Bär

Warum bist du kreativ?
Mein Leben war von klein auf vom Gestalten und Entwickeln geprägt. Ich habe mich oft zurückgezogen und ein kleines Projekt verfolgt: Wassertropfmaschine für die Zimmeratmosphäre, Malen meiner Emotionen und Träume, Schlüsselbrett etc. Ich kann irgendwie nicht anders und war manchmal verbissen durch die ganze Nacht beschäftigt, weil ich kein Ende fand. Menschen interessierten mich weniger.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Ich weiss es nicht mehr. Ich versuchte früher, die Realität abzubilden, beobachtete Farben und Formen und übte unermüdlich, wo immer es möglich war. Heute suche ich mehr Freiheit und möchte mit grösserer Unschärfe mehr Offenheit in der Deutung erhalten, damit das Auge selber interpretieren kann.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Meine Bilder haben immer einen emotionalen Aspekt. Es ist ein Ausdruck meines Herzens, was mich bewegt – ob ich meine Familie male oder ein Erlebnis in den Bergen oder ein geistliches Thema, das mir begegnet ist.

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Lukas Fuchs

Warum bist du kreativ?
So sehr das ein Klischee ist – es macht mich unglücklich, wenn ich länger nicht kreiere. Ich versuche immer wieder, meine Zufriedenheit in alltäglicheren und weniger komplizierten Dingen zu finden, doch es klappt auf die Dauer irgendwie nicht. Kurz gesagt: Ich bin kreativ, weil ich es nicht lassen kann.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Ich mag mich nicht an ein spezifisches Bild erinnern. Ich habe als Kind sehr viel gezeichnet (immer äusserst expressiv und öfters auch brutale Szenen). Ich glaube nicht, dass ich es wagen würde, so ein Bild nochmals zu zeichnen. Ich würde dem «kleinen Ich» jedoch raten, die Zeichnungen mit mehr Sorgfalt zu behandeln, und sie für mein «zukünftiges Ich» mit Notizen versehen und Tipps, wie man als erwachsene Person noch so befreit zeichnen kann.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich hadere oft mit Wörtern und habe in der Kunst eine andere Sprache gefunden, in der ich Ungesagtem eine Stimme oder einen Raum geben kann. In erster Linie zeichne und male ich für mich selbst, aber ich freue mich riesig, wenn meine Bilder Leute bewegen. Ich denke mir, wenn mich etwas so stark bewegt, dann werde ich wohl nicht der Einzige sein.

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Markus Fuchs

Warum bist du kreativ?
Es überkommt mich und dann mache ich manchmal etwas daraus, ob bildnerisch, musikalisch oder sonst im Leben. Ein Auftrag, eine Vorgabe und etwas Druck können auch helfen.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Es gibt keine Kinderzeichnungen von mir. Ich kann mich aber sehr gut daran erinnern, dass ich am Stubentisch meiner Grossmutter sehr viel gezeichnet habe. Ich war selig und glücklich dabei. Wenn ich die Zeichnungen noch hätte, dann würde ich die eine oder andere vergrössern und sorgfältig bis auf den heutigen Tag ergänzen. Das wäre spannend.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Nicht nach Perfektion. Aber ich ringe darum, mehr bewegt und berührt zu sein von dem, was ich mache. In einem Lied von Bob Dylan heisst es treffend: «I am pressing on to the higher calling of my Lord.»

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Kerstin Hochuli

Warum bist du kreativ?
Kurz und knapp gesagt: weil ich nicht anders kann! Kreativität war schon immer ein wesentlicher Teil meines Lebens. Als Kind konnte ich viel Schwieriges mit meiner Kreativität kompensieren. Im Laufe meines Lebens habe ich meine Ideen in den Bereichen Innendesign, Gartengestaltung, Modedesign, Seidenmalerei und jetzt eben in der Malerei ausgelebt. Kreativität bedeutet für mich Durchatmen, Leben, Kraft und Inspiration und ist für mein geistiges und seelisches Wohlbefinden von zentraler Bedeutung.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Mein erstes Bild, an das ich mich bewusst erinnere, war ein 70×100 cm grosses Acrybild auf Papier. Es war mit dem Spachtel in den Farben Rot/Gelb/Orange mit einem kleinen Akzent in Ultramarinblau gestaltet. Ich hatte so viel Freude daran, dass ich es gerahmt und aufgehängt habe. Mit zunehmender Erfahrung realisierte ich, dass das Bild «flach» war, also keine Tiefe besass. Es war alla prima gearbeitet, also mit nur einem Farbauftrag. Nach etlichen Studien lernte ich schliesslich, mit welchen Mitteln man einem abstrakten Bild mehr Tiefe verleihen kann. Heute würde ich dieses Bild wesentlich differenzierter gestalten mit mehreren Farbaufträgen und -lasuren, einer kontrastfarbenen Untermalung, verschiedenen Strukturen und interessanten Details. Zudem würde ich die Farben nicht mehr ausschliesslich in reiner Form verwenden, sondern auf Zwischentöne achten, Hell-Dunkel-Kontraste setzen und dem Bild einen Schwerpunkt geben.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich würde meine Bilder als «spirituelle» Bilder bezeichnen, obwohl sie selten sakrale Motive haben. Sie sind Ausdruck dessen, was ich in der Gemeinschaft mit Gott erlebe, was sich oft auch in den Titeln niederschlägt. Genau das möchte ich mit meinen Werken vermitteln – Friede, Freude, Hoffnung, Leben.

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Ulrike Keller

Warum bist du kreativ?
Da ich Kreativität als schöpferischen Prozess Gottes verstehe, sehe ich meine Kreativität, die u. a. Ausdruck im bildnerischen Gestalten findet, als Teil eben dieser grösseren Schöpfung. Es bereitet mir Freude, Zufriedenheit, ja Glücksmomente, aus wenigen Grundfarben neue Farben und Farbnuancen zu mischen und diese dann auf Papier oder Leinwand zu bringen. Oft staune ich, wie und was wird, wächst und entsteht. Das führt mich in die Ruhe, in inneren Frieden und in eine Form tiefer Dankbarkeit für das Augenblickliche, in dem ich bin.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Es ist ein Bild, das ich als Kind gemalt habe – eine intuitiv entstandene Komposition aus verschiedenfarbigen aneinander liegenden Rechtecken mit Wachsmalkreiden auf Papier gebracht. Heute würde ich dieses Bild auf einer grösseren Leinwand in Acryl oder Öl gestalten. Ich würde die Felder in ihrer Komposition anders zusammensetzen, vielleicht auch nicht mehr ganz so spontan, sondern überlegter und mit weniger, dafür gezielter ausgewählten Farben.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich entwickle mich generell gerne. Ich liebe es, mich in den Bildern auszuprobieren, an Grenzen zu kommen und Wege zu finden, wie ich diese erweitern und dabei etwas von der göttlichen Kreativität sichtbar und erfahrbar werden lassen kann. Und vielleicht klingt ja durch eines meiner Bilder, der Motive, der Maltechnik im Betrachtenden etwas wie eine ganz eigene «Melodie» an. Sei es, weil das Bild zum Nachdenken anregt, Erinnerungen weckt, Fragen auslöst – einfach im Verweilen davor, im Innehalten und Schauen.

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Christelle Rachel Pechin

Warum bist du kreativ?
Zuerst wegen des Prozesses, den das Schaffen mit sich bringt. Ein Bild oder eine Musikkomposition aus dem Nichts zu erschaffen, ist ein langer, intensiver Prozess, der mir das Gefühl gibt, zu leben. Und ich liebe es, sehr sogar! Es nimmt meine Tage und Nächte, meine Gedanken, meine Gefühle und meine Sinne in Anspruch und führt zu langen Überlegungen, Phasen voller Enthusiasmus und Phasen des Zweifelns und des Hinterfragens. Ich möchte, dass auch der «Leser» diesen tiefen Lebensdrang, diese Freude, ja dieses «Plaisir de Vivre» mit allen Sinnen spürt.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Als Teenager zeichnete ich eine Landschaft mit Weinbergen, die ich auf dem Etikett einer Flasche elsässischen Weins meiner Eltern gesehen hatte. Es war eine kleine rechteckige Zeichnung, die ich mit Buntstiften auf Zeichenpapier angefertigt hatte. Wenn ich diese bukolische Landschaft heute neu malen würde, würde ich eine grössere und abstraktere Version davon anfertigen, auch wenn ich die ursprüngliche Version sehr schön finde.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich malte für eine Freundin einmal ein Magnificat, ein grosses abstraktes Gemälde. Als sie das Bild zum ersten Mal «las», stellte sich heraus, dass jedes Element des Bildes einen Moment in ihrem Leben darstellte, in dem Gott sie bewahrt hatte. Das hat mich sehr berührt. Ich wünsche mir, dass meine Bilder ein tiefes Bedürfnis nach Leben, Freude und Intensivität auslösen, aber gleichzeitig auch etwas Feines und Sanftes ausstrahlen.

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Pia Petri Maurer

Warum bist du kreativ?
Wenn ich künstlerisch arbeite, bin ich mir irgendwie am nächsten. Es treibt mich ein gewisser Hunger nach Ästhetik, dieser ist existenziell für mich.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Das waren Häuser mit Weinkellern und Türmen und Palmen … Tja, heute sind es nicht mehr Luftschlösser, sondern Grundrisspläne.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich erforsche damit das, was mir Heimat bedeutet. Es ist auch ein visuelles Nachdenken und Suchen nach Blickwinkeln und Bildsprachen.

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Elke Reichert

Warum bist du kreativ?
Weil ich mich dabei so lebendig fühle. Ich liebe es, Farben, Formen, Rhythmen auf dem Bildträger, wo vorher nichts war, entstehen zu lassen. Ich freue mich wie ein Kind, wenn ich etwas geschaffen habe, was ich als gelungen oder sogar schön empfinde. Dabei erzählt mir der Prozess des Entstehens viel über mich selbst. Das Schaffen im kreativen Raum wirkt dann wieder in mein Leben zurück, lässt mich aufmerksam sein, genau hinsehen, wahrnehmen. Da entsteht eine Art von Tiefe, Freude und Dankbarkeit, die es ohne die Übersetzung ins Malen oder auch Singen vielleicht so gar nicht geben würde.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Ich erinnere mich daran, dass ich sehr oft Bilder von Einfamilienhäusern und deren Innenleben gemalt habe. Sozusagen die Bildversion eines Puppenhauses. Ich habe mir den Ort gemalt, wo ich gerne gewesen wäre. Heute brauche ich dieses Bild nicht mehr zu malen. Da, wo ich jetzt bin, bin ich gerne.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich denke, ich strebe nach Momenten des Glücks. Dabei bin ich nicht immer glücklich, wenn ich male. Im Gegenteil, ich bin oft sehr unzufrieden mit dem Ergebnis. Aber dass ich dann alles wieder übermalen kann und neu beginnen kann, das erlebe ich als Freiheit, und das macht mich dann auch wieder glücklich.

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Samuel Schuhmacher

Warum bist du kreativ?
Ich glaube, weil ich gar nicht anders kann. Schon als kleiner Junge liebte ich es, mich mit anderen Mitteln als nur mit Worten auszudrücken, zu spielen und zu verarbeiten. Damit habe ich dann einfach nie aufgehört, es gehört fest zu mir.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Spontan erinnere ich mich gerade an ein zusammengeheftetes Büchlein voller Zeichnunge – sozusagen ein ganzes Bilderbuch über Piraten. Von der Seeschlacht über die Schatzinsel war alles dabei, und gross anders machen würde ich es heute nicht. Ich würde es mir sogar nochmals genau anschauen, bevor ich es neu zeichne. Damit würde ich mich der Phantasiewelt, in der ich damals lebte, am besten annähern können. Das Gefühl, als Kind während des Zeichnens ganz im Bild zu sein, vermisse ich am meisten, und abgesehen von ein paar zusätzlich gelernten Skills ist dies der grösste Unterschied von heute zu damals.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Grund 1 ist ein egoistischer: Es macht mich zufrieden, sie zu erschaffen und daran zu arbeiten. Ausserdem finde ich es erfüllend, das, was aus meinem Inneren kommt, mit meinem Mitmenschen zu teilen, sodass sie Freude daran haben können, angeregt oder berührt werden.

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Werner Tanner

Warum bist du kreativ?
Farben und Formen faszinierten mich von klein auf. Die Schönheit einer einzelnen Farbe vermag mich noch heute in ihren Bann zu ziehen. Betrachte ich das Königsblau eines Zifferblatts an einer Kirchturmuhr, fühle ich ein kleines Glücksgefühl von grosser Weite. Das zarte Rosa in einem Farbtopf erinnert mich an eine Wiesennelke, die ich als Kind in den vielen Blumen gesucht und jeweils mit Leidenschaft gepflückt habe, oder an die zarte Haut eines neugeborenen Säuglings. Kreativ zu sein belebt mich. Es belebt mich beim Kochen, beim Wäschewaschen, bei der Wahl von Blumen auf meinem Mittagstisch, beim Ausflug mit Freunden usw. Und natürlich auch beim Malen.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Ich erinnere mich an eine kleine Spielzeugbahn aus Holz, die mich inspirierte, den Verlauf der Schienen auf einem Papier festzuhalten. Aus einem Katalog wählte ich mir ein Bahnhofmodell aus und klebte das Bild auf meinen Wunschzettel, denn schon bald kam die Weihnachtszeit.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Meine Bilder geben meinem inneren Erleben «ein Gesicht». Ich möchte den vergänglichen «Augenblick» festhalten, wenn auch nur für kurze Zeit, ähnlich dem Schreiben von Tagebuchnotizen. Ich male, was ich schön finde. Das Schöne kann ich damit beim Betrachten des Bildes immer wieder geniessen und mich daran freuen. Das Unvollkommene muss genügen, denn das Leben bleibt geheimnisvoll unfassbar! Es ist eine lebenslange Schule, die mir schwerfällt. Meine Bilder dienen mir auch zur Auseinandersetzung mit schweren Erfahrungen. Das Malen wird dann zu einer Verarbeitung von inneren Konflikten, wie Leben und Tod, Ziel und Umweg. Jedes Leben ist ein Bild mit unendlich vielen Puzzlestücken. Ein Stückwerk, das die Ewigkeit zu einem Ganzen malen wird.

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Marcus Watta

Warum bist du kreativ?
Jeder Vogel singt und baut sein Nest. Es ist normal und gesund, schöpferisch zu sein. Der Schaffensprozess ist zunächst intensive Arbeit, fordert Konzentration, Präzision, wachsende Kenntnis; zugleich braucht es Offenheit für den Zufall, für Geschenktes. Kreativität ist in traditionellen, analogen Techniken auch riskant. Tiefe Befriedigung kommt mit dem Ergebnis. Wenn sie ausbleibt, fehlt mir etwas Vitales. Deshalb zeichne und male ich.

 

Was war das erste Bild von dir, an das du dich erinnern kannst – und wenn du es nochmals malen oder zeichnen würdest, was wäre heute anders?
Das erste Bild, an das ich mich ohne die Zuhilfenahme von Zeichnungen, die meine Eltern von mir aufbewahrt haben, erinnern kann, war ein Würfel. Mein Vater war Architekt; früh übte ich meine Entdeckungen von Perspektive und Räumlichkeit. Ich liebte Vaters grosse Zeichenbretter, an denen ich später viel gearbeitet habe. Noch immer gefallen mir geometrische Bildkompositionen. Heute würden zu dem Würfel von damals weitere Formen und Farben hinzukommen, damit ein reifes Bild entsteht.

 

Wonach strebst du mit deinen Bildern?
Ich glaube, ich habe insgeheim noch immer denselben alten Wunsch, dass jedes neue Bild besser werde als das vorherige. Darin lese ich, dass ich schlicht nach einem guten eigenen Bild strebe. Ein gutes Bild vermag uns lange zu beschäftigen, sei es durch Intensität, Geheimnis, Poesie, Überzeugungskraft oder schiere Meisterschaft. Den besten Bildern gelingt das über Jahrhunderte hinweg.

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Projektteam: Jochen Thomann, Marcus Watta, Lukas Bär